Die Kähne wurden von Mittenwalde bis KW getreidelt (Quelle)
Lorenz Berlin stöberte für die MAZ in der langen Geschichte
des Notte-Kanals / MAZ 30.08.1993
Die Auswirkungen
Bereits 1857 wurde der Rangsdorfer See abgesenkt. Im Jahre 1852 wurde
das letzte Hochwasser registriert. Einen besonderen Aufschwung nahm die
Schiffahrt. Vor 1846 passierten jährlich 720 kleine, etwa 7 Meter
lange Kähne die Mittenwalder Schleuse, 1866 waren es 2.165 große
Kähne. 23 Ziegeleien, die steigende Gipsfracht aus Sperenberg, Rohkalk
nach Zossen und weitere landwirtschaftliche Erzeugnisse waren auf den Kanal
angewiesen. Im Jahr 1890 wurden dadurch 30.000 Mark Einnahmen erwirtschaftet.
Dazu kamen die Einnahmen von über 40.000 Morgen beitragspflichtiger
Flächen. Je nach Klasse waren 26 Pfennige bis zu 1,26 Mark pro Morgen
zu zahlen. Weitere Einnahmen brachte das durch die Rieselfelder gereinigte
Wasser aus Berlin. Eine Zeit lang verkehrte dreimal täglich ein überdachter
Passagierkahn von Mittenwalde nach Königs Wusterhausen. Normalerweise
wurden die Kähne getreidelt, also von Pferden gezogen. Dazu gab es
besondere Treidelpfade, die teilweise noch zu erkennen sind. Bei geeignetem
Wetter wurde auch gesegelt. Von allen Anliegern wurde anfangs die gute
Entwässerung der Niederungen begrüßt. In wenigen Fällen
gab es allerdings auch Schäden durch zu große Entwässerung.
Wie in all den Jahren vorher gab es aber auch bis in die letzten Jahre
keine einheitliche Meinung über die Stauhöhen. Dafür sind
die Interessen einfach zu unterschiedlich.
Das vorläufige Ende
Als der Kanal entstand, spielte die Eisenbahn noch keine Rolle. Mit
der Senkung ihrer Frachtsätze änderte sich das gewaltig. Dazu
kam, dass die alten Schleusen für moderne Schiffe zu klein waren.
Die Gipsfracht fiel seit 1926 völlig weg. … |
|